Abschied von Puerto Williams…

Published by Olivier Flechtner on

8.–9. November 2024

Regnerischer Freitag

Am Freitag ist es wieder regnerisch und kalt. Wir entscheiden uns, den heutigen Tag drinnen zu verbringen und für die Aufarbeitung unserer unzähligen Fotos zu nutzen, die wir in den letzten vier Wochen gemacht haben. Ausserdem widmen wir uns nochmals den kulinarischen Highlight der letzten Tage. Ich nehme am Mittag einen Teller Centolla und weiss schon jetzt, dass ich diesen Geschmack vermissen werde. Am Nachmittag geniessen wir in unserem Hotel ein Stück Kuchen – ich genehmige mir dieses Mal ein Stück «Torta Amor», die aus Schichten von Blätterteig, Manjar (eingedickte und karamelisierte Milch) und Schlagsahne besteht. Wunderbar.

Ebenfalls geniessen wir nochmals das leckere Bier von «Volcanes del Sur», bevor wir erneut in unser Lieblingsrestaurant gehen und einen «Calafate sour» zum Apéro bestellen. Das Restaurant ist uns unter Anderem auch deshalb sehr sympathisch, weil es keine Karte gibt – es gibt das, was der Koch gerade frisch und mit möglichst lokalen Zutaten zubereitet hat – wir entscheiden uns heute für dass «Cordero asado«, also gebratenes Lamm, eine Spezialität des Hauses. Die Lammstücke werden während 24h in Schwarzbier mariniert, bevor sie 4h im Ofen schmoren. Das Ergebnis ist umwerfend – die Zubereitungsart merken wir uns.

Samstag: Tag des Abschieds.

Am Samstag morgen besuchen wir den Parque Omora – dieses Mal mit Stativ und mit dem Ziel, die Flechten und Moose nochmals zu fotografieren. Das Wetter hilft mit und wartet mit dem Regen, bis wir auf dem Rückweg zur Stadt sind.

Galerie: Makrofotografie (aber nicht nur) im Parque Omora

Kurz nach 12h sind wir in der Stadt und genehmigen uns je zwei empanadas con centolla y queso (also mit Krabbe und Käse, eine sehr leckere Kombination), bevor wir uns zum Hafen begeben und unser Auto verladen. Bis wir einsteigen dürfen, dauert es noch etwas, und wir verbringen die Zeit bei Tee und Kuchen. Um 16h soll es los gehen, und wir werden in der Nacht auf Montag in Punta Arenas eintreffen, nachdem wir dieses Mal den Westteil der Magellanstrasse bei Tageslicht durchqueren – wir sind gespannt. Nach einer kurzen Nacht werden wir am Montag um 6h wieder am Flughafen sein müssen, um den Flug nach Santiago zu nehmen.

Als wir kurz vor 15h einsteigen, regnet es noch mehr und die argentinischen Anden verstecken sich hinter einem grauen Vorhang – das trübe Wetter passt recht gut zu meiner Stimmung. Ich werde den Süden Chiles und Puerto Williams im Besonderen vermissen. Diese kleine Stadt mit ihren hässlichen Blechhäusern, hinter denen sich wahre Perlen verbergen, hat es mir irgendwie angetan. Auch an den immerzu wehenden Wind habe ich mich mittlerweile gewöhnt – ich habe mich sogar dabei ertappt, dass ich mir manchmal sogar den starken Wind herbeisehnte, den wir in Punta Arenas hatten. Die Landschaft war in allen drei Regionen – Puerto Montt, Punta Arenas und ganz besonders hier auf der Insel Navarino unwahrscheinlich faszinierend, und auch die Geschichte dieser Städte und der indigenen Bevölkerung hat uns in den Bann gezogen. In Santiago werden wir darum nochmals mehrere Museen besuchen und versuchen, mehr über die eine oder andere Geschichte oder Begebenheit zu erfahren – so steht zum Beispiel das Marine- und Militärmuseum auf dem Programm, aber auch ein Besuch im Museum für präkolumbische Kunst.


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