Chocolate y cordero magallanico

Published by Olivier Flechtner on

28. Oktober 2024

Zum Wind vom gestrigen Sonntag gesellte sich heute der Regen. Bereits gestern waren wir im strömenden Regen von der Fähre zur Unterkunft gefahren – und die Prognosen waren nicht falsch: Es goss am Morgen ununterbrochen – bei immer noch recht heftigem Wind. Entsprechend legten wir heute einen Indoor-Tag ein. Nach einem gemütlichen Morgen gingen wir Ende des Vormittages in den Mercado municipal. Dort finden sich Stände mit Fisch, aber auch ein kleiner Handwerkermarkt – ideal, um Andenken und Mitbringsel einzukaufen. Im oberen Stock sind einige kleine Restaurants, die lokale Spezialitäten anbieten – wir teilen uns eine gemischte Platte mit Meeresfrüchten und sind beide überrascht, wie lecker frische Crevetten sein können.
Anschliessend besuchten wir einen anderen Handwerkerladen in der Stadt, der auf Wollhandwerk spezialisiert ist. Dort hatte ich bereits meinen warmen Pulli gekauft – heute kamen noch warme Stulpen dazu, sowie einige Mitbringsel.

Unsere Einkaufstour geht mit dem Besuch mehrerer Schokoladenboutiquen weiter. In Punta Arenas hat sich – ein Erbe Schweizer Einwanderer – das Gewerbe der Schokoladenmanufaktur etabliert. Im ersten Laden spricht uns nicht viel an, im nächsten dafür umso mehr. Wir kaufen uns einmal quer durch den Laden und verlassen ihn mit einer Auswahl mehrerer Pralinen und Schokoladen.

Den Abschluss des Tages bildet ein Besuch in einem Restaurant mit typischer magellanischer Küche. Das Restaurant ist in einem Gebäudekomplex, in dem die Vereinigung der regionalen Viehzüchter zu Hause ist. Wir bestellen uns den Star der Karte, das «cordero magallánico». Hierbei handelt es sich um Lamm, bei dem das ganze Tier über Stunden an einem riesigen Grill gebraten wird – nicht am Spiess, sondern aufgeklappt und an einem kreuzähnlichen Gestell fixiert. Die einzelnen Stücke werden dann am Grill nochmals kurz gebraten und aufgewärmt und mit einer Beilage, traditionell mit «papas asadas», also gebratenen Kartoffeln serviert. Das Ergebnis wird uns auf einem kleinen Tischgrill mit glühender Kohle serviert – wir sind rundum begeistert. Etwas später installiert sich noch ein Musiker, der auf einer Gitarre typische magellanische Lieder spielt und dazu singt. Die Lieder reichen von melancholischen Liedern, bei denen mir sofort die Bilder dieser Landschaft ins Gedächtnis kommen, über eingängige Hintergrundmusik bis zu dreitaktiger Tanzmusik, zu der das ganze Restaurant anfängt zu tanzen und zu singen.
Wir sind mit dem Auto unterwegs und wollen morgen auch nicht zu spät los, weshalb wir uns beim Wein zurückhalten und schon bald wieder gehen. Die angefangene Flasche nehmen wir aber mit und lassen den Abend zu Hause noch etwas ausklingen – schliesslich passt der Wein auch hervorragend zu der Schokolade, die wir heute besorgt haben. Tut uns leid für die Daheimgebliebenen, aber das war kein Mitbringsel!


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